Yuichiro Sakashitas 'Blonde' uraufgeführt auf dem Tokyo Film Festival

Der neueste Film des japanischen Regisseurs Yuichiro Sakashita, 'Blonde', feiert seine Uraufführung im Hauptwettbewerb des Tokyo International Film Festivals. Die Sozialsatire folgt einem Mittelstufenschullehrer, dessen Leben inmitten einer Schülerprotest gegen veraltete Schulregeln zu Haaren auseinanderfällt. Inspiriert von realen Ereignissen, kritisiert die Komödie generationelle Gräben und institutionelle Konformität im japanischen Bildungssystem.

Filmübersicht

'Blonde' dreht sich um einen schüchternen Mittelstufenschullehrer, gespielt vom Sänger-und-Schauspieler Takanori Iwata. Die Handlung entfaltet sich, als seine Schüler einen 'Blondhaar-Protest' gegen die restriktiven Schulregeln starten, der über soziale Medien zu einem nationalen Spektakel eskaliert. Die Mischung aus Komödie und scharfer Sozialkritik zielt auf die vom japanischen Bildungssystem erzwungene Konformität und den wachsenden Generationenkonflikt ab, insbesondere die Apathie der Millennials dazwischen.

Geregisseert vom 38-jährigen Yuichiro Sakashita, baut 'Blonde' auf seiner politischen Farce von 2022 'The Sunday Runoff' auf. Produziert vom Tokioter Studio The Klockworx, stellt es Sakashitas polierteste Arbeit dar, die der Regisseur als 'Coming-of-Middle-Age'-Komödie beschreibt, die die Absurdität veralteter Institutionen hervorhebt.

Inspiration und Entwicklung

Die Prämisse basiert auf realen Debatten in Japan über 'black kōsoku' – harte, veraltete Schulvorschriften zu Frisuren und Aussehen. Ein Schlüsselinfluss war ein Fall, in dem eine Schülerin ihre Schule verklagte, weil sie gezwungen wurde, ihr natürlich helles Haar schwarz zu färben. Sakashita stellte sich zunächst ein Ensemble-Stück mit Erwachsenen wie Lehrern und Bildungsbeamten vor, restrukturierte es aber um einen einzelnen Protagonisten für dramatischen Effekt.

In einem Interview mit The Hollywood Reporter erklärte Sakashita die Figur des Lehrers als Spiegel der millennial Apathie und der Angst, den Anschluss zu verlieren, ähnlich wie 'rōgai' – tonverfehlte Aussagen älterer Männer. 'Dieses Fehlen von Selbstbewusstsein – und die Angst, dass ich eines Tages so werden könnte – wurde zur Wurzel des Protagonisten', sagte er. Die Satire kehrt Erwartungen um, indem sie die Schüler reif macht, während der erwachsene Protagonist wächst.

Satire im japanischen Kino

Sakashita wählte Sozialsatire, um in einem von anderen Genres dominierten Feld herauszustechen, und betonte ihre Seltenheit in zeitgenössischen japanischen Filmen. Er genießt Komödie, die in Japans Humor-Tradition verwurzelt ist, und strebt kommerziellen Appeal mit Kommentar an. Zu mutigerer Satire räumte er Herausforderungen für Nachwuchsregisseure ein: 'Wenn du ein etablierter Regisseur mit großem Ruf bist, vielleicht ja. Aber für jemanden wie mich in dieser frühen Karrierestufe wäre es sehr schwierig.'

Das blonde Haar symbolisiert die Abweichung von der Schwarzhaar-Norm, provoziert extreme Reaktionen und markiert Schüler als Delinquenten. Sakashita scherzte darüber, sein eigenes Haar für die Premiere zu färben, entschied sich aber dafür, die Regieautorität zu wahren.

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