US-Amerikaner in Brasilien wegen Terrorplänen gegen Schweden verurteilt
Ein US-amerikanischer Staatsbürger wurde in Brasilien zu 15 Jahren Gefängnis verurteilt, weil er Terroranschläge auf jüdische Einrichtungen in Schweden plante. Der Mann wurde in São Paulo festgenommen und wegen Rekrutierung und Planung gewalttätiger Akte angeklagt. Das Urteil hebt die internationale Zusammenarbeit gegen Terrorismus hervor.
Ein 32-jähriger US-amerikanischer Staatsbürger, dessen Identität aus Sicherheitsgründen nicht vollständig offengelegt wurde, wurde am 15. Oktober von einem brasilianischen Gericht in São Paulo zu 15 Jahren Haft verurteilt. Laut Anklage plante der Mann, der Anfang 2023 mit einem Touristenvisum nach Brasilien einreiste, Terroranschläge auf Synagogen und andere jüdische Ziele in Schweden. Ihm wurde vorgeworfen, soziale Medien genutzt zu haben, um Sympathisanten zu rekrutieren und die Logistik für die Anschläge zu koordinieren.
Die brasilianische Bundespolizei nahm den Mann in einer Wohnung in São Paulo fest, nach Hinweisen von internationalen Geheimdiensten, einschließlich des schwedischen Sicherheitsdienstes (Säpo). „Er war dabei, ein Netzwerk von Individuen zu organisieren, um diese Akte auszuführen, wobei Schweden das primäre Ziel war“, erklärte die Staatsanwältin Maria Silva vor Gericht. Der Mann bestreitet die Vorwürfe und behauptet, seine Aktivitäten seien „hypothetische Diskussionen“ im Internet gewesen.
Der Hintergrund des Falls reicht bis 2022 zurück, als der Mann angeblich radikale Ansichten auf Plattformen wie Telegram äußerte. Er reiste nach Brasilien, um US-Behörden zu entkommen, wurde jedoch von globalen Überwachungssystemen verfolgt. Das Urteil basiert auf Beweisen wie Chat-Protokollen, Reisedokumenten und Zeugenaussagen von Rekrutierten. Keine Anschläge wurden durchgeführt, aber die Pläne galten als unmittelbare Bedrohung.
Das schwedische Außenministerium begrüßte das Urteil und betonte die Bedeutung der Zusammenarbeit mit Brasilien. „Dies zeigt, wie grenzüberschreitend der Terrorismus ist und wie wichtig starke Bündnisse sind“, sagte ein Sprecher. Der Fall wirft Fragen zur Online-Radikalisierung auf und wie westliche Länder Bedrohungen aus dem Ausland bewältigen. Der Mann kann innerhalb von 30 Tagen Berufung einlegen.