Cem Özdemir schlägt republikanisches Jahr für alle vor
Der Grünen-Politiker und Bundesminister Cem Özdemir hat ein 'republikanisches Jahr' für alle 18-Jährigen gefordert. Dieses freiwillige Engagement soll unabhängig vom Geschlecht aussehen und Alternativen zur Wehrpflicht bieten. Die Idee wurde in einem Interview mit der Frankfurter Allgemeinen Zeitung vorgestellt.
Cem Özdemir, Bundesminister für Ernährung und Landwirtschaft der Grünen, hat in einem Interview mit der Frankfurter Allgemeinen Zeitung (FAZ) ein 'republikanisches Jahr' für alle jungen Menschen ab 18 Jahren vorgeschlagen. Diese Initiative soll unabhängig vom Geschlecht gelten und freiwilliges Engagement in Bereichen wie Militär, Zivilverteidigung oder sozialem Dienst fördern. Özdemir betonte: 'Ein republikanisches Jahr für alle, unabhängig vom Geschlecht.'
Der Vorschlag kommt inmitten einer Debatte über die Wiedereinführung der Wehrpflicht in Deutschland, die durch den Krieg in der Ukraine an Fahrt aufgenommen hat. Özdemir argumentiert, dass ein solches Jahr die demokratischen Werte stärken und die gesellschaftliche Kohäsion verbessern könne. 'Wir brauchen mehr Engagement in der Zivilverteidigung', sagte er. Statt einer verpflichtenden Militärzeit plädiert er für flexible Modelle, die auch Frauen einbeziehen.
Die Idee orientiert sich an Konzepten wie dem französischen Service national oder schwedischen Modellen, die zivile und militärische Elemente kombinieren. Özdemir hob hervor, dass das republikanische Jahr nicht nur Sicherheit, sondern auch Bildung und Gemeinschaftssinn vermitteln solle. Bisher gibt es keine offizielle Reaktion der Bundesregierung, doch der Vorschlag könnte die Diskussion über Verteidigungspolitik beeinflussen.
Kritiker könnten einwenden, dass freiwilliges Engagement ohne klare Strukturen schwer umsetzbar ist, während Befürworter es als moderne Alternative zur traditionellen Wehrpflicht sehen. Özdemirs Position spiegelt die Haltung der Grünen wider, die eine ausgewogene Sicherheitsstrategie ohne Zwang fordern.