Charterunternehmen kündigen Reisen nach Sansibar nach Unruhen ab

Das schwedische Außenministerium rät von nicht notwendigen Reisen nach Tansania ab aufgrund der Sicherheitslage nach der Präsidentschaftswahl. Mehrere schwedische Charterunternehmen kündigen Reisen nach Sansibar ab, wo mindestens 700 Menschen bei gewalttätigen Protesten ums Leben gekommen sind. Tausende Schweden werden aufgefordert, die Botschaft zu kontaktieren.

Die Präsidentschaftswahl in Tansania fand am Mittwoch statt und löste Unruhen in mehreren Städten aus, angetrieben von jungen Demonstranten, die Korruption und Hindernisse für die Opposition ablehnen. Zwei führende Oppositionsfiguren wurden von der Kandidatur ausgeschlossen, eine inhaftiert und eine disqualifiziert. Die Polizei reagierte mit scharfer Munition auf Angriffe auf Wahllokale, und Internet sowie Telekommunikation wurden am Freitag abgeschaltet. Mindestens 700 Menschen sollen bei den Auseinandersetzungen ums Leben gekommen sein, hauptsächlich in der Hauptstadt Daressalam.

Eine anonyme schwedische Frau mit Familie in Tansania äußert Besorgnis: «Ich war schockiert und dachte nicht, dass jemand am Mittwoch auf die Straße gehen würde. Das ist noch nie passiert. Die Leute haben große Angst.» Sie nennt Unzufriedenheit mit der Regierungspartei aufgrund hoher Arbeitslosigkeit und Korruption und hebt den Mut der neuen Generation hervor, zweifelt jedoch an einem Rücktritt des Präsidenten. Ihre Familie in Daressalam ist aufgrund von Internetstörungen nicht erreichbar: «Ich mache mir extreme Sorgen und weiß nicht, was passiert.»

Am Freitag gab das schwedische Außenministerium (UD) eine Reisewarnung für nicht notwendige Reisen nach Tansania heraus. Etwa 1000 Schweden befinden sich im Land und werden aufgefordert, sich auf der schwedischen Liste zu registrieren. Außenministerin Maria Malmer Stenergard (M) erklärt: «Die primäre Aufgabe der Botschaft in dieser Situation ist die Sicherstellung der Sicherheit des Personals und der Schweden im Land.»

Schwedische Charterunternehmen reagieren schnell. Tui kündigt einige Buchungen für die kommenden Wochen und kontaktiert Kunden für Rückerstattungen oder Umbuchungen ohne Extrakosten. Das Unternehmen hat etwa 100 Schweden auf Sansibar, die aufgefordert werden, Menschenmengen zu meiden, aber wie geplant nach Hause fliegen sollen. Kommunikationschefin Dian Martinez Valencia sagt: «Wir wussten, dass es unordentlich werden könnte... Wir folgen immer den Empfehlungen des UD.» Ausflüge aufs Festland wurden abgesagt, aber die Lage auf der Insel ist ruhig mit Stromausfällen und instabilem Internet.

Ving kündigt alle nahen Reisen an und bietet Rückerstattungen oder Umbuchungen. Sie haben acht Schweden vor Ort, die in den nächsten Tagen abreisen. Pressesprecherin Charlotte Hallencreutz: «Sobald das UD davon abrät, werden Reisen abgesagt.» Claes Pellvik fügt hinzu, dass die Gäste wohlauf sind, aber von Störungen betroffen. Apollo hat keine Reisenden auf Sansibar, kündigt aber einige Buchungen.

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