Chemieunfall in Mainaschaff verursacht orangefarbene Gaswolke
In einem Industriebetrieb in Mainaschaff bei Aschaffenburg ist am Dienstagabend ein Chemieunfall mit Salpetersäure passiert. Eine orangefarbene Gaswolke wurde freigesetzt, vier Menschen leicht verletzt. Die Behörden gaben in der Nacht Entwarnung.
Am Dienstagabend ereignete sich in einem Industriebetrieb in der unterfränkischen Gemeinde Mainaschaff bei Aschaffenburg ein Chemieunfall. Ein großes Metallstück fiel in ein Becken mit rund 6000 Litern Salpetersäure und löste eine heftige chemische Reaktion aus, die nitrose Gase erzeugte. Eine orangefarbene Gaswolke schoss unkontrolliert durch einen Schornstein in die Höhe und zog zunächst nach Nordosten in Richtung Strietwald.
Vier Menschen erlitten leichte Verletzungen, wobei die Polizei die Zahl zunächst auf zwei korrigierte. Die Feuerwehr leitete einen Großeinsatz mit rund 250 Helfern und kühlte das Becken mit Wasser, um die Reaktion zu verlangsamen. Die Farbe der Wolke wechselte dabei von Orange auf Weiß. Mithilfe von erzeugtem Nebel wurde die Gaswolke niedergeschlagen. Messungen ergaben zunächst keine Schadstoffe in bis zu fünf Kilometern Entfernung.
Um 18:23 Uhr schlugen die Behörden Alarm: Das Bundesamt für Bevölkerungsschutz warnte vor einer möglicherweise giftigen Wolke, die sich auch über Teile Aschaffenburgs ausbreitete. Anwohner in Mainaschaff und Stadtteilen wie Nilkheim, Schweinheim, Obernau, Gailbach und der Innenstadt wurden aufgefordert, indoors zu bleiben, Fenster und Türen zu schließen, Lüftungen abzuschalten und gefährdete Personen aufzunehmen. Weiter betroffen waren Gebiete wie Damm, Österreicher Kolonie, Leider und Strietwald.
In der Nacht zu Mittwoch hoben die Behörden die Warnung auf. Messungen wurden als unbedenklich eingestuft, hieß es von der Gemeinde Mainaschaff. Für Aschaffenburgs Nilkheim, Schweinheim, Obernau, Gailbach und die Innenstadt gab es seit 20:20 Uhr Entwarnung. Warum das Metallstück ins Becken fiel und der Sachschaden blieben ungeklärt.