Ein 50-jähriger Pfadfinderleiter in Stockholm wurde zu einer Gefängnisstrafe verurteilt, weil er ein 13-jähriges Mädchen vergewaltigt hat. Die Polizei fordert nun potenzielle weitere Opfer auf, sich zu melden, da vermutet wird, dass mehr Betroffene sein könnten. Der Fall beleuchtet Risiken in Jugendorganisationen.
Das Stockholmer Bezirksgericht verurteilte den 50-jährigen Mann, einen Leiter der Organisation Scouterna, zu zwei Jahren und sechs Monaten Gefängnis wegen schwerer Vergewaltigung eines Kindes. Die Tat ereignete sich im Sommer 2022, als der Mann seine Vertrauensstellung ausnutzte, um das 13-jährige Mädchen während einer Pfadfinderaktivität anzusprechen.
Laut Urteil wurde das Mädchen vom berauschten Mann überwältigt, der die Anklagen während des Prozesses bestritt. Das Gericht bewertete die Tat als besonders schwerwiegend aufgrund des jungen Alters des Opfers und der Rolle des Leiters. Der Mann wurde unmittelbar nach den Vorwürfen von Scouterna suspendiert.
Die Stockholmer Polizei fordert über die Ermittlerin Anna-Karin Östlund weitere Opfer auf, Kontakt aufzunehmen. «Wir glauben, dass es viele weitere geben könnte, die betroffen sind, und wir wollen ihnen die Möglichkeit geben, ihre Geschichten zu erzählen,» sagte sie in einer Erklärung. Die Aufforderung folgt auf Zeugenaussagen, die das langjährige Engagement des Mannes in der Pfadfinderbewegung hervorheben, wo er über die Jahre Kontakt zu Hunderten von Kindern und Jugendlichen hatte.
Der Fall wirft Fragen zu Sicherheitsprotokollen in ehrenamtlichen Organisationen auf. Scouterna hat zuvor präventive Maßnahmen gegen Missbrauch umgesetzt, doch dieser Vorfall unterstreicht die Notwendigkeit erhöhter Wachsamkeit. Die Polizei betont, dass Meldungen vertraulich behandelt werden, und ermutigt Betroffene, nicht zu zögern, Unterstützung zu suchen.