Vier Männer in ihren 20ern, die mit dem rechtsextremen Aktivklubb Sverige verbunden sind, wurden wegen mehrerer unbegründeter gewalttätiger Handlungen, die von Rassismus motiviert waren, an einem Augustabend im Zentrum Stockholms angeklagt. Einer der Männer wurde auf Film festgehalten, wie er beim Fliehen den Hitlergruß macht. Forscher Christer Mattsson beschreibt die Gewalt als 'rassistische Vergnügungsgewalt'.
Die vier Männer werden verdächtigt, eine Reihe von Angriffen an verschiedenen Orten in Stockholm kurz nach Mitternacht im August durchgeführt zu haben. Laut Anklage waren die Taten durch die Rasse, Hautfarbe oder nationale/ethnische Herkunft der Opfer motiviert. In Telegram-Chats planten sie, sich in einer Bar zu treffen, wobei einer kommentierte: 'Toll! Die ganze Bande heute!'.
Zuerst schlugen und traten sie einen Mann, nahmen seine Mütze und Kopfhörer und drohten seinem Freund. Minuten später erlitt ein anderer Mann einen schweren Angriff mit Tritten und Schlägen auf Kopf und Körper; Zeugen hörten die Täter lachen, während das Opfer am Boden lag. Sie flohen, als jemand 'Polizei' rief. Auf Überwachungsbildern ist einer zu sehen, der den Hitlergruß macht.
Um etwa 1 Uhr morgens griffen drei der Männer einen dritten Mann in der U-Bahn mit Schlägen und Tritten an und versuchten, ihn aus dem Zug zu ziehen. Am nächsten Morgen schrieb einer in Telegram: 'Polizei hat uns gestürmt'. Tage später teilten sie einen Link zu einem Artikel über rassistische Gewalt im Zusammenhang mit Aktivklubb.
Die Männer sind mit Aktivklubb Sverige (AKS) verbunden, dem schwedischen Zweig eines internationalen Netzwerks mit Untergruppen wie White Boys Stockholm. Der schwedische Sicherheitsdienst beschreibt AKS als Plattform zur Radikalisierung junger Männer zu gewaltbejahender rechtsextremer Extremismus mit rassistischen Ideen und starken Maskulinitätsnormen, die jedoch keine unmittelbare Terrorbedrohung darstellt. Christer Mattsson, Gutachter und Forscher an der Universität Göteborg, bemerkt, dass die heutige rechtsextreme Jugend flexibler organisiert ist als früher in subkulturellen Umfeldern ohne starre Mitgliedschaft. Er nennt die Gewalt 'extrem schwerwiegend' und 'rassistische Vergnügungsgewalt'.