Polizei löst verbotene demonstration am alexanderplatz auf
Am Jahrestag des Hamas-Angriffs auf Israel hat die Berliner Polizei eine verbotene propalästinensische Demonstration am Alexanderplatz aufgelöst. Etwa 250 bis 500 Teilnehmer versammelten sich trotz Verbot, skandierten aggressiv Parolen und leisteten Widerstand. Mehrere Festnahmen folgten, ein Polizist wurde verletzt.
Die Demonstration fand am 7. Oktober 2025, dem Jahrestag des Terrorangriffs der Hamas auf Israel vor zwei Jahren, statt. Die Polizei hatte die Veranstaltung Stunden zuvor verboten, da von einem unfriedlichen Verlauf ausgegangen wurde. Basierend auf Erfahrungen der letzten Tage und Aufrufen in sozialen Medien, die den Angriff als 'heldenhaften Ausbruch' und 'Leuchtfeuer der revolutionären Hoffnung' darstellten, erwartete man Aggressionen. Der Aufruf stammte von propalästinensischen und antikolonialen Studierendengruppen Berlins.
Rund 250 bis 500 Menschen versammelten sich am Neptunbrunnen nahe dem Roten Rathaus. Unter den Teilnehmern waren Aktivisten, die dem verbotenen Netzwerk Samidoun zuzuordnen sind. Sie skandierten israelfeindliche Parolen wie 'Glory to our Fighters' (Ruhm unseren Kämpfern), 'From the River to the Sea' – eine Anspielung auf einen palästinensischen Anspruch ohne Israel – und forderten auf Arabisch eine 'Wiederholung des 7. Oktober'.
Die Polizei warnte mehrmals per Lautsprecherwagen und forderte die Auflösung. Als einige nicht kooperierten, setzten Beamte Zwang ein: Schieben, Drücken und einzelne gezielte Schläge. Wasserwerfer standen bereit, wurden aber nicht genutzt. Mehr als 100 Personen wurden eingekesselt und vorläufig festgenommen, um Personalien festzustellen. Ermittlungen wegen Verstoßes gegen das Versammlungsgesetz und Billigung von Straftaten laufen; diese hatte die Polizei bereits am Montag eingeleitet.
Ein Polizist erlitt Verletzungen und kam ins Krankenhaus. Im Einsatz waren Kräfte aus Berlin sowie Sachsen, Niedersachsen, Mecklenburg-Vorpommern und Nordrhein-Westfalen. Am späten Abend beendete die Polizei den Einsatz wegen Dauer und Witterung; alle wurden entlassen. Eine Bilanz folgt am Mittwoch.