Der US-Vizepräsident JD Vance wird Ende November Kenia besuchen, was den ersten offiziellen Besuch eines hochrangigen US-Exekutivbeamten seit dem Amtsantritt von Präsident Donald Trump markiert. Der Besuch soll die Beziehungen zwischen Washington und Nairobi festigen. Details zu Vances Reiseplan wurden nicht veröffentlicht.
Laut einem Bericht von Africa Intelligence wird Vances Besuch nach dem G20-Gipfel in Südafrika erwartet, der für den 22. bis 23. November geplant ist. Der Gipfel wird sich auf inklusive und nachhaltige Entwicklung, Klimawandel und Energiewende, globale Finanzreform, digitale Transformation und Innovation, Frieden, Sicherheit und multilaterale Zusammenarbeit sowie Gesundheitssysteme und Pandemievorsorge konzentrieren. Kenia ist kein G20-Mitglied, daher wird Vance wahrscheinlich nach dem Gipfel nach Kenia reisen.
Die US-Kenia-Beziehungen stehen unter Beobachtung im Rahmen der America-first-Politik von Präsident Donald Trump, wobei Gesandte diplomatische Herausforderungen navigieren, um bilaterale Bindungen aufrechtzuerhalten. Ein zentraler Tagesordnungspunkt wird voraussichtlich der African Growth and Opportunity Act (AGOA) sein, der am 30. September 2025 ausgelaufen ist. AGOA bot Zollbefreiungen für kenianische Exporte wie Textilien, Tee und Kaffee. Präsident William Ruto hat erklärt, dass eine Verlängerung um ein Jahr gesichert wurde, obwohl die US-Regierung dies noch nicht bestätigt hat. Das Schicksal des Gesetzes liegt beim US-Kongress, der bis Jahresende entscheiden muss.
Ein weiteres potenzielles Diskussionsthema betrifft die Mission in Haiti, die kürzlich zur Gang Suppression Force (GSF) aufgewertet wurde. Die kenianische Polizei leitete die Multinational Security Support (MSS)-Mission in Haiti in den vergangenen anderthalb Jahren mit US-Unterstützung. Das Mandat Kenias lief im Oktober aus, und die Mission wird zu einer UN-Friedenssicherungsoperation mit erhöhter Finanzierung und UN-Unterstützung umgewandelt. Ruto hat angedeutet, dass Kenia nur mit gesicherten zusätzlichen Finanzmitteln und Ressourcen wieder beitreten würde. Ein Treffen mit Vance könnte diese Details klären und zu einer Vereinbarung über die fortgesetzte Beteiligung Kenias führen.
Es gibt keine offizielle Bestätigung der kenianischen Regierung bezüglich des Besuchs. Dies folgt auf die frühere Absage einer geplanten Reise nach Kenia durch US-Außenminister Marco Rubio im Rahmen seiner Afrikareise.