Die Berliner Polizei hat ihr Kommissariat für Personenschutz aufgelöst, nachdem Beamte verdächtigt werden, privat für den Rapper Bushido gearbeitet zu haben. Interne Prüfungen ergaben Anhaltspunkte für Korruption. Die Behörde verschärft nun ihre Kontrollen.
Die Berliner Polizei reagierte auf einen mutmaßlichen Korruptionsskandal, indem sie das Kommissariat für Personenschutz (LKA 61) auflöste. Dies geschah nach internen Prüfungen und externen Hinweisen, die »belastbare Anhaltspunkte für eine korruptionsverdächtige Entwicklung« erbrachten, wie die Behörde am Freitag mitteilte.
Mehrere Beamte sollen privat für den Rapper Bushido tätig gewesen sein. Der Arbeitsalltag der mutmaßlich betroffenen Personenschützer war regelmäßig von Bushidos privaten und beruflichen Terminen sowie seiner Lebenssituation bestimmt, sagte ein Polizeisprecher dem SPIEGEL. Es bestehe der Verdacht, dass dienstliche Mittel missbraucht wurden.
Der Leiter des Kommissariats wurde von seinen Aufgaben entbunden, und alle Beamtinnen und Beamten werden versetzt, um Einflussnahmen auszuschließen. Parallel laufen disziplinarische und strafrechtliche Verfahren gegen zwei Personenschützer, darunter den bisherigen Leiter. Die Unschuldsvermutung gilt grundsätzlich.
»Korruption, private Einflussnahme und illoyales Verhalten werden nicht geduldet, sondern konsequent verfolgt. Integrität und Gesetzestreue sind unverzichtbare Voraussetzungen für den Einsatz in sicherheitskritischen Bereichen«, hieß es in der Mitteilung. Die Polizei plant, Kontrollen zu verschärfen und Vorschriften zu überprüfen, um das Vertrauen in ihre Arbeit zu sichern.
Der Verdacht wurde durch ein Instagramvideo bekannt, das RTL im September veröffentlichte. Darin ist Moderatorin Frauke Ludowig mit Bushido und seiner Ehefrau in einem Imbiss zu sehen; vor dem Lokal warten zwei Männer, die als private Personenschützer identifiziert wurden. Laut »Bild«-Zeitung erkannten LKA-Beamte ihre Kollegen im Video, obwohl Bushido zu diesem Zeitpunkt nicht mehr unter Polizeischutz stand.