Chilenisches Präsidentschaftsdebatten beleuchtet Gefängnisinfrastruktur

Im jüngsten Präsidentschaftsdebatten in Chile konzentrierten sich die Kandidaten in ihren Gefängnisvorschlägen auf den Bau neuer Infrastruktur wie Hochsicherheitsanlagen und Gefängnisschiffe. Eine Leserbrief in La Tercera kritisiert diesen Ansatz jedoch dafür, Rehabilitation und hohe Rückfallrisiken zu übersehen. Die Expertin Francisca Undurraga fordert eine umfassendere Strategie, um das Gefängniswesen von innen zu transformieren.

Die neueste Präsidentschaftsdebatte in Chile hob Gefängnispolitikvorschläge hervor, einschließlich des Baus von Hochsicherheitsanlagen, der Verlegung von Gefängnissen aus städtischen Zentren und sogar der Anmietung von Gefängnisschiffen. Francisca Undurraga von der Fundación P!ensa bemerkt in einem Leserbrief an La Tercera, dass diese Ideen sich fast ausschließlich auf die Infrastruktur konzentrierten und wichtige Bereiche wie die soziale Reintegration vernachlässigten.

Die Überbelegung in den Gefängnissen ist alarmierend: Landweit bei 147 % und in Regionen wie Valparaíso über 80 % der Kapazität. Undurraga betont, dass das Problem über den Raum hinausgeht und aus einem System resultiert, das Rückfälle nicht verhindern kann. Amuch-Zahlen zeigen, dass 50,9 % derjenigen, die 2023 Strafen verbüßten, ein hohes oder sehr hohes Rückfallrisiko hatten. Eine Studie der Universität Chile von 2024 bestätigt, dass etwa 43,2 % der Gefängnisbevölkerung rückfällig wird.

In der Debatte am Sonntag skizzierten die Kandidaten, wo Straftäter bestraft werden sollen, gingen aber nicht darauf ein, wie Rückfälle verhindert werden können. Sie übersprangen Änderungen in den Gefängnisroutinen, die Durchsetzung von Regimen oder Verbesserungen der acht Reintegrationsprogramme, die mit Problemen konfrontiert sind. Undurraga verweist auf einen kürzlichen Brandanschlag auf den Beschuldigten im Mordfall Esteban Hermosilla als Beweis dafür, dass nicht einmal grundlegende Standards in den aktuellen Einrichtungen erfüllt werden.

„Wenn wir das Minimum in den aktuellen Gefängnissen nicht gewährleisten können, wie sollen wir dann sicherstellen, dass neue besser funktionieren?“, fragt die Autorin. Sie fordert die Kandidaten auf, zu spezifizieren, was sie anders machen werden, um das System von innen zu transformieren, jenseits einer bloßen Erweiterung.

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