Bei einem zufälligen Aufeinandertreffen von Anhängern des FC St. Pauli und des VfL Wolfsburg am Hauptbahnhof Hannover kam es zu körperlichen Auseinandersetzungen. Die Polizei trennte die Gruppen und erteilte Platzverweise an 270 St.-Pauli-Fans für das Spiel bei Eintracht Frankfurt sowie an über 250 Wolfsburger für das Match gegen den HSV. Insgesamt wurden über 520 Fans betroffen.
Am Samstag gerieten etwa 50 Fans der beiden Nord-Clubs am Hauptbahnhof Hannover aneinander. Es kam zu Flaschenwürfen, Körperverletzungen und Beleidigungen, wie ein Sprecher der Bundespolizei berichtete. Die Polizei konnte die Gruppen trennen, sodass die Anhänger ihre Reisen nach Hamburg und Frankfurt fortsetzen durften.
Die Bundespolizei leitete am Frankfurter Hauptbahnhof Ermittlungsverfahren gegen die St.-Pauli-Fans ein, um Personalien von Tatverdächtigen und Zeugen festzustellen. Dabei wurden umfangreiche Sicherstellungen und Beschlagnahmen durchgeführt. Am Bahnhof Hamburg-Harburg unterzogen sich die Wolfsburger Anhänger einer strafprozessualen Identitätsfeststellung. Die Polizei stellte über 100 pyrotechnische Gegenstände und diverse Vermummungsutensilien sicher.
Der Präsident des FC St. Pauli, Oke Göttlich, kritisierte die Maßnahmen im ZDF-Sportstudio: «Aufenthaltsverbote, Stadtverbote erteilen, ist eine Kollektivstrafe am Ende». Der Club hatte zuvor zur Deeskalation aufgerufen und die Verhältnismäßigkeit der polizeilichen Schritte in Frage gestellt: «Vor dem Hintergrund der bislang bekannten Informationen zum Vorfall in Hannover wirken die polizeilichen Maßnahmen mit Blick auf die Verhältnismäßigkeit zumindest fragwürdig.»
Der Vorfall führte zu größeren Polizei-Einsätzen und unterstreicht die Spannungen unter Fußballfans vor Bundesligaspielen.