Eskilstuna legt gegen Genehmigung für gefährlichen Chemikalien Einspruch ein
Die Gemeinde Eskilstuna hat gegen eine Genehmigung Einspruch eingelegt, die einem lokalen Unternehmen die Verwendung des gefährlichen Chemikaliers Methylenchlorid erlaubt, trotz eines EU-Verbots. Die Substanz wird mit schweren Gesundheitsrisiken, einschließlich Krebs, in Verbindung gebracht. Die Gemeinde hielt eine Pressekonferenz ab, um über die Angelegenheit und ihre Einwände zu sprechen.
Die Gemeinde Eskilstuna hat formell gegen die Entscheidung der Schwedischen Chemikalienbehörde Einspruch eingelegt, die dem Unternehmen Scanlabel eine Genehmigung zur Verwendung von Methylenchlorid in der Produktion erteilt. Das Chemikalium, das seit 2020 in der EU aufgrund seiner krebserregenden Eigenschaften und anderer Gesundheitsrisiken verboten ist, wird zum Entfernen von Druckfarbe von Druckplatten verwendet. Die Ausnahmegenehmigung gilt bis 2025 und erlaubt bis zu 10 Tonnen pro Jahr.
Der Einspruch wurde am 17. Oktober beim Verwaltungsgericht in Linköping eingereicht. Die Gemeinde argumentiert, dass es unzureichende Gründe für die Ausnahme gibt, und verweist auf Risiken für Arbeiter und die Öffentlichkeit. Bei einer Pressekonferenz am Mittwoch, dem 18. Oktober, betonte der Gemeinderat Jimmy Jansson (S) die Position: «Wir halten die Gründe für die Ausnahme für unzureichend. Die Gesundheitsrisiken sind zu groß.» Die Pressekonferenz wurde von der Gemeinde organisiert, um Medien und Bewohner zu informieren, wobei Experten aus dem Umweltamt teilnahmen, um das Chemikalium als akut giftig und schädlich für das Nervensystem zu erklären.
Der Hintergrund ist, dass Scanlabel, ein Druckunternehmen in Eskilstuna, eine Ausnahmegenehmigung beantragt hat, da es kein ebenso wirksames Alternativ gefunden hat. Die Chemikalienbehörde genehmigte den Antrag nach der Bewertung, dass Risiken durch Schutzmassnahmen beherrschbar seien. Nachbarn und Umweltgruppen haben jedoch Bedenken hinsichtlich Emissionen und Exposition geäußert. Die Gemeinde betont, dass die EU-REACH-Verordnung die menschliche Gesundheit über industrielle Bequemlichkeit stellt.
Der Fall beleuchtet die Spannungen zwischen lokaler Industrie und Umweltschutz in Schweden. Bei Erfolg des Einspruchs könnte die Ausnahmegenehmigung widerrufen werden, was das Unternehmen zwingt, Alternativen zu suchen. Das Verwaltungsgericht wird den Fall voraussichtlich innerhalb weniger Monate bearbeiten.