Ingo Hasselbach war 1990 eine Schlüsselfigur in der rechtsextremen Szene Ostdeutschlands und bereit, das System mit Gewalt zu verändern. Heute berichtet er in einem SPIEGEL-TV-Film über seine Ausstiegsprozesse und die »Baseballschlägerjahre«. Der Dokumentarfilm beleuchtet seine Zeit als Neonazi und den Wandel.
Im Jahr 1990 avancierte Ingo Hasselbach zu einer prominenten Gestalt in der rechtsextremen Szene des ostdeutschen Raums. Er erklärte sich bereit, »tötend, das System zu verändern«, wie er in dem SPIEGEL-TV-Film »Der Führer von Berlin« berichtet. Hasselbach, der als »Führer von Berlin« bekannt wurde, stieg später aus der Neonazi-Bewegung aus und reflektiert nun öffentlich über seine Vergangenheit.
Der dreiteilige Dokumentarfilm »Die Baseballschlägerjahre«, produziert von Caroline Niebisch und Philipp Schneuer, taucht tief in Hasselbachs Erlebnisse ein. Im ersten Teil, betitelt »Ich bin ein Nationalsozialist«, beschreibt er seine ideologische Hingabe. Der zweite Teil, »Wir wollten denen auf die Schnauze hauen«, beleuchtet die gewalttätigen Auseinandersetzungen. Im dritten Teil erklärt er: »Es ist ein Wettrüsten, erst mit Fäusten, dann mit Baseballschlägern«, und zeichnet das Eskalieren der Konflikte nach.
Diese »Baseballschlägerjahre« beziehen sich auf die Phase intensiver rechter Gewalt in den frühen 1990er Jahren in Deutschland. Hasselbachs Aussagen bieten Einblicke in die Dynamiken der Szene und dienen als Mahnung vor Extremismus. Der Film unterstreicht seinen Ausstieg und die Bereitschaft, über die dunkle Periode zu sprechen, um anderen zu helfen.