Der US-Geschäftsmann Joshua Wander wurde in New York im Zusammenhang mit einem mutmaßlichen Betrug im Wert von 500 Millionen Dollar angeklagt. Seine Firma 777 Partners, die in den Berliner Fußballclub Hertha BSC investiert hatte, soll Investoren getäuscht haben. Wander hat sich den Behörden gestellt.
Joshua Wander, Gründer der Investmentfirma 777 Partners, steht vor Gericht in New York. Die Anklage wirft ihm vor, private Kreditgeber und Investoren um Hunderte Millionen Dollar betrogen zu haben. Laut US-Staatsanwalt Jay Clayton soll Wander Vermögenswerte verpfändet haben, die seiner Firma nicht gehörten, Kontoauszüge gefälscht und falsche Angaben zur finanziellen Lage von 777 Partners gemacht haben.
Das FBI in New York teilte mit, dass Wander sich unter der Woche den Behörden gestellt und einer Richterin vorgeführt wurde. 777 Partners hatte in mehrere europäische Fußballvereine investiert, darunter den Zweitligisten Hertha BSC. Im Jahr 2023 übernahm die Firma die Anteile des Investors Lars Windhorst und wurde mit 78,8 Prozent Hauptaktionär der Hertha BSC GmbH & Co. KGaA. Wander und sein Partner Steven W. Pasko zogen in den Aufsichtsrat ein.
Im vergangenen Sommer verkaufte 777 Partners seine Anteile an die US-Holding A-CAP, zu der auch Clubs wie CFC Genua, Standard Lüttich und Vasco da Gama gehörten. Wanders Anwalt äußerte sich gegenüber der Nachrichtenagentur AP: Wander freue sich darauf, «die Sache richtigzustellen». In einer Erklärung hieß es: «Das ist ein als Strafverfahren getarnter Geschäftsstreit.»
Der Fall wirft ein Schlaglicht auf die Finanzierung im Fußballgeschäft und die Risiken internationaler Investitionen in Sportvereine.