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Laurent Joly diskutiert das bleibende Erbe des Vichy-Regimes

3. Oktober 2025
Von KI berichtet

Der Historiker Laurent Joly erklärt in einem Interview mit Le Monde, dass das schändliche Gewicht der Vichy-Vergangenheit im zeitgenössischen Frankreich nicht verschwunden ist. In seinem neuen Buch untersucht er die aktive Rolle des Vichy-Regimes im Holocaust. Diese Analyse hebt aktuelle Echos dieser dunklen Periode hervor.

Laurent Joly, ein Historiker, der sich auf die Besatzungszeit spezialisiert hat, veröffentlicht ein Buch, das die Rolle des Vichy-Regimes bei der Verfolgung der Juden neu beleuchtet. In einem Interview mit Le Monde am 2. Oktober 2025 erklärt er: «Das Gewicht der schändlichen Vichy-Vergangenheit ist heute nicht verschwunden».

Das Vichy-Regime, das von Marschall Pétain von 1940 bis 1944 geführt wurde, wird oft als bloßer Vollstrecker von NS-Befehlen gesehen. Joly widerspricht dieser Sicht und hebt die französische Initiative bei der «Endlösung» hervor. Sein Buch beschreibt detailliert, wie der französische Staat aktiv an der Identifizierung, Internierung und Deportation von 76.000 französischen Juden in Vernichtungslager mitwirkte.

Joly weist auf kürzlich konsultierten Archiven hin, die das Ausmaß des staatlichen Antisemitismus unter Vichy offenbaren. «Vichy war nicht passiv; es antizipierte und verstärkte die NS-Maßnahmen», erläutert er. Wichtige Fakten umfassen das Gesetz vom 3. Oktober 1940, das Juden aus dem öffentlichen Dienst ausschloss und ohne direkten deutschen Druck erlassen wurde.

Heute verknüpft Joly diese Vergangenheit mit zeitgenössischen Phänomenen. Er erwähnt das Wiederaufleben der extremen Rechten und antisemitischer Diskurse, die an die Vichy-Propaganda erinnern. «Negationismus und die Trivialisierung von Vichy halten in bestimmten politischen Kreisen an», bemerkt er und fordert erhöhte Wachsamkeit, um die kollektive Erinnerung zu bewahren.

Diese Reflexion findet in einem Kontext statt, in dem Frankreich regelmäßig Holocaust-Opfer gedenkt, wie bei den Zeremonien zum Vél d'Hiv am 16. Juli. Jolys Buch, das auf Primärquellen basiert, zielt darauf ab, historische Revisionen zu widerlegen und die Bildung über diese entscheidende Periode zu stärken.

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