Lena Oberdorf erleidet zweiten Kreuzbandriss im Knie

Die deutsche Fußballerin Lena Oberdorf hat sich beim Bundesliga-Spiel gegen den 1. FC Köln das Kreuzband im rechten Knie zum zweiten Mal gerissen. Nach über einem Jahr Pause endet ihr Comeback nach nur wenigen Spielen abrupt. Der Vorfall ist ein Schock für den FC Bayern und die Nationalmannschaft.

Lena Oberdorf, 23 Jahre alt, erlitt am Sonntag in der 20. Minute des Ligaspiels des FC Bayern gegen den 1. FC Köln einen Kreuzbandriss im rechten Knie. Die Kollision mit der Kölnerin Adriana Achcińska auf Höhe der Mittellinie führte zu einer unnatürlichen Drehung des Knies bei hoher Geschwindigkeit. Oberdorf schrie vor Schmerz, und der FC Bayern bestätigte die Diagnose am Montag: Ein erneuter Riss des vorderen Kreuzbands, der monatelange Pause bedeutet.

Oberdorf hatte erst Ende August nach ihrem ersten Kreuzbandriss im Juli 2024 – bei einem EM-Qualifikationsspiel gegen Österreich – ihr Comeback gefeiert. In dieser Saison absolvierte sie nur 318 Minuten. Bayerns Fußballmanagerin Bianca Rech erklärte in einer Pressemitteilung: „Diese Nachricht trifft uns alle sehr und wir fühlen mit Lena. Nach ihrer ersten Verletzung hat sie mit großem Willen und unermüdlichem Einsatz an ihrem Comeback gearbeitet.“ Der DFB postete auf Instagram: „Wir sind bei dir, Obi.“ Oberdorf sollte am Freitag im Nations-League-Halbfinale gegen Frankreich zurückkehren.

Die Verletzung ist eine persönliche Tragödie für Oberdorf, die ihre erste Reha als „höllische Zeit“ beschrieb und ihr Selbstverständnis als Sportlerin infrage stellte. Sie verpasste die Olympischen Spiele 2024 in Paris und die EM 2025 in der Schweiz. Auf Instagram postete sie ein schwarz-weißes Foto mit der Caption: „Until we meet again ...“

Der Fall unterstreicht ein größeres Problem im Frauenfußball: Rund 60 Spielerinnen in europäischen Topligen und den USA sind derzeit wegen Kreuzbandrissen ausgefallen. Mögliche Ursachen sind anatomische Faktoren wie ein breiteres Becken und X-Beine sowie hormonelle Schwankungen im Menstruationszyklus. Eine FIFA-finanzierte Studie untersucht diesen Zusammenhang. Trainingsbedingungen und ein dichter Terminkalender verschärfen das Risiko. Teamkollegin Giulia Gwinn und DFB-Managerin Nia Künzer, die jeweils mehrere Risse erlitten, bieten Unterstützung. Für Oberdorfs Karriere bedeutet der Riss eine weitere Herausforderung: Nach einer möglichen einjährigen Pause wäre sie 25 und hätte fast drei Jahre ohne längere Spielpraxis verbracht.

Diese Website verwendet Cookies

Wir verwenden Cookies für Analysen, um unsere Website zu verbessern. Lesen Sie unsere Datenschutzrichtlinie für weitere Informationen.
Ablehnen