Blitzkauf von Drohnenschutz um Monate verschoben
Die schwedische Regierung ordnete im November 2023 den blitzschnellen Kauf von Drohnenschutz an, nach Vorfällen in der Nähe von Kernkraftwerken. Der Beschaffungsprozess bei der Försvarets materielverk (FMV) ist erheblich verzögert. Monate später ist der Schutz immer noch nicht umgesetzt, was bei den Behörden Besorgnis auslöst.
Im November 2023, kurz nachdem unbemannte Drohnen über dem Kernkraftwerk Ringhals gesichtet wurden, entschied sich die schwedische Regierung für einen dringenden Kauf von Drohnenschutz. Das Ziel war, die Verteidigung gegen potenzielle Drohnenbedrohungen schnell zu stärken, insbesondere um kritische Infrastruktur wie Kernanlagen. Die Försvarets materielverk (FMV) wurde mit der Bearbeitung der Beschaffung mit höchster Priorität beauftragt.
Trotz des dringenden Charakters hat der Prozess sich hingezogen. Laut Aftonbladet sind mehrere Monate vergangen, ohne dass die Schutzsysteme implementiert wurden. Ein FMV-Sprecher erklärt: «Die Beschaffung ist komplex und erfordert gründliche Bewertungen, um Qualität und Kompatibilität mit bestehenden Systemen zu gewährleisten.» Dies steht im Kontrast zur ursprünglichen Regierungsanweisung für eine «blitzschnelle» Lösung.
Der Hintergrund der Entscheidung ist die wachsende Sorge vor Drohnenbedrohungen in Schweden. Der Vorfall bei Ringhals ereignete sich im Oktober 2023, als mehrere Drohnen in der Nähe der Anlage flogen und zu einer erhöhten Alarmstufe führten. Die Regierung, unter der damaligen Zivilministerin Ibrahim Baylan, betonte die Notwendigkeit unmittelbarer Maßnahmen zum Schutz der nationalen Sicherheit.
Die Verzögerung hat interne Kritik hervorgerufen. Eine Quelle innerhalb der Verteidigungsbehörden sagt: «Es ist frustrierend, dass ein dringendes Bedürfnis nicht mit der versprochenen Geschwindigkeit bearbeitet wird.» FMV verweist auf Herausforderungen wie Lieferantenauswertungen und Budgetfreigaben als Ursachen der Verzögerungen. Keine spezifischen Liefertermine wurden öffentlich mitgeteilt.
Dieses Ereignis beleuchtet breitere Herausforderungen in der schwedischen Verteidigungsbeschaffung, bei der Bürokratie manchmal die Reaktion auf neue Bedrohungen verlangsamt. Angesichts zunehmender geopolitischer Spannungen in Europa bleibt Drohnenschutz eine Priorität, doch die Zeitpläne für diesen spezifischen Kauf sind ungewiss.