Der Travestie-Künstler Ernie Reinhardt, bekannt als Lilo Wanders, teilt in einem Interview mit der dpa seine Ansichten über Lebensleiden und persönliche Entwicklung. Der 70-Jährige betont, dass schwierige Phasen notwendig sind, um zu reifen, und warnt vor dem Aufgeben. Er ist derzeit auf Lesereise für seine neue Autobiografie.
Ernie Reinhardt, der als Lilo Wanders weltbekannt wurde und in der Show «Wa(h)re Liebe» auftrat, lebt südlich von Hamburg und ist homosexuell. In einem Gespräch mit der Deutschen Presse-Agentur (dpa) sprach der 70-Jährige über die Rolle von Leid im Leben. «Ich habe die Vermutung, dass jeder Mensch etwas durchmachen muss. Denn natürlich lässt einen das reifen – wenn man nicht aufgibt», sagte er.
Reinhardt fügte hinzu: «Wir müssen durch etwas durch, damit wir am Ende loslassen können. Das Gute am Älterwerden ist ja, dass man solche Dinge erkennt – eben auch, was man bewältigt hat. Das ist allerdings ein schleichender Prozess.» Er reflektierte auch über einen Suizidversuch mit 18 Jahren und betonte: «Gerade, wenn man jung ist, gibt es immer eine Lösung. Darum sollten wir alle gut aufeinander aufpassen.» Aufgeben sei nie eine echte Option.
Vor Kurzem hat Reinhardt seine Autobiografie veröffentlicht und ist auf Lesereise. Am Samstag, den 25. Oktober, liest er in Vechta, und eine Woche später tritt er als Lilo Wanders in Lüneburg auf. Diese Auftritte unterstreichen seine anhaltende Präsenz in der Unterhaltungsbranche.