Der Kongress der Miljöpartiet in Västerås hat mit Debatten über neue Steuern und Änderungen an den Regeln zu Amtszeitenbeschränkungen begonnen. Grön ungdom schlägt drei neue Steuern vor, um Ungleichheit zu bekämpfen, während der Parteivorstand die Amtszeiten für erfahrene Mitglieder verlängern möchte. Der Kongress versammelt rund 800 Teilnehmer im Vorfeld der Wahl 2026.
Der Kongress der Miljöpartiet in Västerås begann am 17. Oktober 2025 und dauert das Wochenende über mit etwa 800 Teilnehmern. Ein zentraler Vorschlag des Jugendflügels Grön ungdom fordert drei neue Steuern: eine Vermögenssteuer für die Reichsten, eine Bodenwertsteuer auf den Bodenwert und eine Erbschafts- und Schenkungssteuer, um wirtschaftliche Unterschiede zwischen den Generationen auszugleichen. Der Antrag mit dem Titel „Das Kapital“ wurde von ursprünglich sieben Forderungen reduziert.
Grön ungdom-Sprecher Anton Bylin betont, dass Schweden das ungleichste Land Europas in Bezug auf Eigentum ist: „Schweden ist extrem – es ist das ungleichste Land in Europa, wenn es um Eigentum geht.“ Er glaubt, dass der Vorschlag trotz des Widerstands des Parteivorstands durchgehen könnte, insbesondere unter Teilnehmern aus kleineren Städten. Bylin widerlegt Narrative, dass hohe Steuern Menschen vertreiben: „Die Reichsten verbreiten Narrative, dass höhere Steuern Menschen dazu bringen würden, das Land zu verlassen. Wir dürfen uns nicht von ihnen täuschen lassen.“ Er weist darauf hin, dass die reichsten fünf Prozent mehr besitzen als die restlichen 95 Prozent zusammen.
Parteisprecher Daniel Helldén lehnt die Notwendigkeit ab: „Was Grön ungdom vorschlägt – das ist in dieser Lage nicht nötig.“ Er verweist auf das Schattenbudget der Partei mit erhöhter Kapitalbesteuerung und betont einen gerechten Klimawandel.
Ein weiteres heißes Thema betrifft Amtszeitenbeschränkungen. Die Regeln der Miljöpartiet begrenzen Abgeordnete auf drei Amtszeiten, was die Positionen von Annika Hirvonen und Janine Alm Ericson bedroht, die seit 2014 im Amt sind. Der Parteivorstand schlägt vier Amtszeiten vor, um Erfahrung zu erhalten, so Parteisekretärin Katrin Wissing: „Es geht darum, die Erfahrung und Kompetenz der Reichstagsabgeordneten zu wahren.“
Der Widerstand ist stark. Der Fraktionsführer der Lidingö-Gruppe, Patrik Sandström, warnt vor Machtcliquen: „Das Risiko ist Stagnation, dieselben Personen und eine Clique von Menschen, die lange dieselbe Position 'droben' innehaben.“ Der Vorschlag hat derzeit nicht genügend Unterstützung, und Hirvonen sowie Ericson verweigern Kommentare. Der Kongress wird auch über reduzierte Arbeitszeiten diskutieren.