Zweiter prozess im aschau-eiskeller-fall beginnt
Am Landgericht Traunstein hat am Montag der zweite Prozess gegen einen 25-Jährigen wegen des Verdachts auf Mord an einer 21-Jährigen begonnen. Die Frau stürzte am 31. Juli 2022 in einen Eiskeller in Aschau im Chiemgau und erlitt tödliche Verletzungen. Die Anklage wirft dem Angeklagten vor, sie absichtlich gestoßen zu haben, während die Verteidigung von einem Unfall ausgeht.
Der Fall ereignete sich in der Nacht vom 30. auf den 31. Juli 2022 auf einem Bauernhof in Aschau im Chiemgau, Bayern. Das Paar, das seit einigen Monaten zusammen war, hatte dort gefeiert. Laut Zeugenaussagen stritten sich die beiden kurz vor dem Unglück. Die 21-Jährige fiel in den alten Eiskeller, eine tiefe, eiskalte Grube, und erlitt schwere Kopfverletzungen. Eine Obduktion ergab, dass sie an diesen Verletzungen starb.
Der 25-Jährige, der als Landwirt arbeitet, wurde festgenommen und angeklagt. Die Staatsanwaltschaft argumentiert, er habe sie mit beiden Händen gestoßen, um sie zum Schweigen zu bringen. 'Er hat sie absichtlich in den Tod gestoßen', sagte die Staatsanwältin in ihrer Eröffnungsrede. Der Angeklagte bestreitet dies vehement und gibt an, er habe versucht, sie zu retten, indem er nach ihr griff, was zu ihrem Sturz führte.
Der erste Prozess im November 2023 endete mit einem Missverständnis unter den Geschworenen, was zu einem Neuaufschieben führte. Nun präsidiert eine neue Schöffenjury. Die Verteidigung betont die angespannte Beziehung des Paares, spricht aber von einem tragischen Unfall. 'Es war ein Unglücksfall; er hat alles versucht, um sie herauszuholen', erklärte der Verteidiger.
Zeugen, darunter Freunde und Familienmitglieder, beschrieben das Paar als streitlustig, aber nicht gewalttätig. Ein Gutachten zur Unfallrekonstruktion wird erwartet. Bei einer Verurteilung wegen Mordes droht lebenslange Haft. Der Prozess soll mehrere Wochen dauern und beleuchtet die Gefahren alter Bauernhofstrukturen in ländlichen Gebieten.