Prozess gegen Marvin S. wegen mutmaßlicher Vergewaltigung in Berlin fortgesetzt
Der Prozess gegen den 24-jährigen Marvin S. wegen einer mutmaßlichen Vergewaltigung hat am Mittwoch am Berliner Landgericht wieder begonnen. Die Verhandlung war zuvor wegen Verfahrensfehlern abgebrochen worden. Die Anklage wirft ihm vor, eine Frau im Dezember 2020 auf einer Silvesterparty missbraucht zu haben.
Der Fall Marvin S. sorgt seit Jahren für Aufmerksamkeit in der Öffentlichkeit. Am Mittwoch, den 18. Oktober 2023, setzte das Landgericht Berlin die Verhandlung fort, die im Mai 2023 aufgrund eines Verfahrensfehlers abgebrochen worden war. Der 24-jährige Angeklagte wird beschuldigt, eine 22-jährige Frau während einer Silvesterfeier in Berlin-Mitte vergewaltigt zu haben.
Die mutmaßliche Tat ereignete sich in der Nacht zum 1. Januar 2021 in einer Wohnung in der Hauptstadt. Laut Anklage hatte Marvin S. die Frau, die er über eine Dating-App kennengelernt hatte, betrunken gemacht und gegen ihren Willen sexuell bedrängt. Die Geschädigte berichtete in ihrer Zeugenaussage, dass sie nach der Party in der Wohnung des Angeklagten aufwachte und sich an keine Einwilligung erinnern könne. „Ich fühlte mich hilflos und verletzt“, sagte sie vor Gericht.
Marvin S. bestreitet die Vorwürfe vehement. In seiner Verteidigung erklärte er: „Ich habe nichts Illegales getan. Es war einvernehmlich.“ Sein Anwalt argumentierte, dass die Aussagen der Zeugin widersprüchlich seien und keine ausreichenden Beweise vorlägen. Die Staatsanwaltschaft stützt sich auf medizinische Gutachten und Zeugenaussagen von Freunden der Frau, die von ihrem desolaten Zustand berichteten.
Der Prozess dauert voraussichtlich mehrere Wochen und umfasst weitere Vernehmungen. Experten betonen die Schwierigkeit solcher Fälle, in denen oft nur das Wort des Opfers gegen das des Beschuldigten steht. Im Kontext der #MeToo-Bewegung wird der Fall als Beispiel für anhaltende Herausforderungen im Umgang mit Sexualdelikten gesehen. Das Gericht plant, am Ende des Verfahrens ein Urteil zu fällen, das auf den gesammelten Beweisen basiert.
Hintergrund: Marvin S. ist ein junger Mann aus Berlin, der vor dem Vorfall ein normales Leben führte. Die Anklage basiert auf § 177 StGB, der schwere sexuelle Übergriffe mit bis zu 15 Jahren Haftstrafen ahndet. Bisherige Verhandlungen haben gezeigt, dass Alkoholkonsum und Consent-Fragen zentrale Rollen spielen.