Prozess zu mutmaßlicher Kindesentführung in Dortmund begonnen
Am Landgericht Dortmund hat der Prozess gegen Elias D. begonnen, der beschuldigt wird, einen 12-jährigen Jungen entführt zu haben. Die Anklage wirft ihm vor, das Kind im Oktober 2022 aus seinem Zuhause in Solingen gelockt und mehrere Tage festgehalten zu haben. Der Junge wurde verängstigt in einem Waldgebiet gefunden.
Der Prozess am Landgericht Dortmund startete am Montag und wird voraussichtlich mehrere Wochen dauern. Elias D., ein 30-jähriger Mann aus Nordrhein-Westfalen, steht wegen Freiheitsberaubung in besonders schwerem Fall vor Gericht. Laut Anklage lockte der Angeklagte den 12-jährigen Jungen am 15. Oktober 2022 aus seinem Zuhause in Solingen und brachte ihn in ein abgelegenes Waldgebiet in der Nähe von Wuppertal.
Die Staatsanwaltschaft beschreibt die Ereignisse als geplant und grausam. 'Das Kind war in höchster Panik, als es gefunden wurde', sagte die leitende Staatsanwältin im Eröffnungsstatement. Der Junge wurde nach drei Tagen von Passanten entdeckt und alarmiert die Polizei. Er berichtete, dass D. ihm versprochen habe, ein Abenteuer zu erleben, bevor er ihn festhielt. Medizinische Untersuchungen ergaben leichte Verletzungen und starke psychische Belastung beim Kind.
Elias D. bestreitet die Vorwürfe und gibt an, es habe sich um ein Missverständnis gehandelt. Sein Anwalt argumentierte: 'Mein Mandant wollte dem Jungen nur helfen und hatte keine bösen Absichten.' Die Verteidigung plant, Zeugenaussagen von Freunden des Angeklagten vorzubringen, die dessen Charakter bezeugen sollen.
Der Fall hat in der Region Aufsehen erregt, da er Ängste vor Kindesentführungen schürt. Die Polizei hatte nach dem Verschwinden des Jungen sofort eine Suchaktion eingeleitet, die durch Hinweise aus der Bevölkerung unterstützt wurde. Experten betonen die Wichtigkeit von Aufklärungskampagnen für Eltern und Kinder zu Gefahren im Internet und in der Nachbarschaft, da der Kontakt möglicherweise online begonnen haben könnte.
Weitere Verhandlungstage werden mit der Anhörung des Opfers und Gutachten zu psychologischen Folgen fortgesetzt. Das Gericht hat strenge Medienregeln verhängt, um den Jungen zu schützen.