Kulturstaatsminister Wolfram Weimer setzt sich für die Öffnung öffentlicher Bibliotheken an Sonn- und Feiertagen ein. Er möchte das Arbeitsrecht anpassen, um den Zugang zu Bildung unabhängig von Arbeitszeiten zu erleichtern. Dies erklärte er zum Tag der Bibliotheken.
Anlässlich des bundesweiten Tags der Bibliotheken hat Kulturstaatsminister Wolfram Weimer (parteilos) gefordert, die arbeitszeitrechtlichen Grundlagen für die Öffnung öffentlicher Bibliotheken an Sonn- und Feiertagen zu schaffen. „Ich setze mich dafür ein, dass die arbeitszeitrechtlichen Grundlagen für die Öffnung öffentlicher Bibliotheken an Sonn- und Feiertagen geschaffen werden“, sagte Weimer. Ziel ist es, vielen Menschen unabhängig von Arbeitszeiten und Lebensrealitäten einen erweiterten Zugang zu Bildung und Information zu ermöglichen.
In Zeiten zunehmender Digitalisierung gewinnen Bibliotheken laut Weimer besondere Bedeutung. Mit ihrem breiten Medienangebot unterstützen sie „die Informationsfreiheit als wichtige Grundlage für Demokratie und Meinungsvielfalt, gegen Fake-News und Geschichtsrevisionismus“. Der Deutsche Bibliotheksverband, Bibliotheksvertreter und der Deutsche Städtetag setzen sich seit Langem für das Recht auf Sonntagsöffnung ein. Dies ist jedoch in fast keinem Bundesland möglich. Eine Ausnahme bildet Nordrhein-Westfalen, wo die Gewerkschaft ver.di gegen eine entsprechende Landesverordnung klagte, aber vor dem Bundesverwaltungsgericht in Leipzig scheiterte.
In Berlin läuft ein Pilotprojekt mit verlängerten Öffnungszeiten an der Zentralbibliothek der Technischen Universität und der Universität der Künste. Die Betreiber berichten von positiven Erfahrungen; an einzelnen Tagen wurden mehr als 6.000 Besucher gezählt. Die Deutsche Nationalbibliothek (DNB) spielt eine zentrale Rolle: Als Archivbibliothek sammelt sie alle seit 1913 in Deutschland veröffentlichten Medienwerke. An ihren Standorten in Frankfurt am Main und Leipzig stehen über 53 Millionen Objekte zur Verfügung, darunter Bücher, Zeitungen, Schallplatten und digitale Archivalien. Der Beauftragte der Bundesregierung für Kultur und Medien unterstützt die DNB jährlich mit rund 57 Millionen Euro, zuzüglich 1,85 Millionen Euro für die digitale Infrastruktur in diesem Jahr.