Wolfram Weimer schlägt Digitalabgabe für Tech-Konzerne vor
Der Medienmanager Wolfram Weimer hat ein Konzept für eine Digitalabgabe auf große Plattformen wie Google, Facebook und Instagram entwickelt. Die Abgabe soll unabhängigen Journalismus und kulturelle Inhalte finanzieren. Das Papier wird im Herbst der Bundesregierung vorgelegt.
Wolfram Weimer, ehemaliger Chefredakteur des Magazins Focus und bekannter Medienexperte, hat ein detailliertes Konzept für eine sogenannte Digitalabgabe erarbeitet. Dieses sieht eine Abgabe auf die Umsätze großer digitaler Plattformen vor, darunter Google, Facebook und Instagram. Ziel ist es, die Einnahmen zur Förderung von Vielfalt im digitalen Raum zu nutzen, insbesondere für Journalismus und Kultur.
Das Konzept wurde im Oktober 2025 veröffentlicht und basiert auf der Idee, dass Tech-Konzerne, die von der digitalen Öffentlichkeit profitieren, auch zu ihrer Finanzierung beitragen sollten. Weimer argumentiert: "Die Digitalabgabe soll die Vielfalt im digitalen Raum sichern und unabhängige Medien stärken, die unter dem Druck der Plattformen leiden." Schätzungen gehen von potenziellen Einnahmen in Milliardenhöhe aus, die jährlich an kulturelle und journalistische Projekte verteilt werden könnten.
Im Hintergrund steht die Debatte um die Abhängigkeit traditioneller Medien von den Algorithmen der Tech-Riesen. Weimer, der selbst als Verleger tätig ist, kritisiert, dass Plattformen wie Meta (Mutterkonzern von Facebook und Instagram) und Alphabet (Google) den Markt dominieren, ohne ausreichend zurückzugeben. Das Konzept schlägt eine Abgabensatz von 2 bis 5 Prozent auf den deutschen Umsatz vor, abhängig von der Größe des Unternehmens.
Die Bundesregierung plant, das Papier im Herbst 2025 zu prüfen. Es gibt bereits ähnliche Initiativen in der EU, wie die Digital Services Act, die aber stärker auf Regulierung als auf Finanzierung abzielt. Weimer betont die Notwendigkeit einer nationalen Lösung: "Deutschland braucht eigene Instrumente, um die Pressefreiheit zu schützen."
Kritiker warnen vor bürokratischen Hürden und möglichen Gegenmaßnahmen der Konzerne, doch Befürworter sehen in der Abgabe eine faire Kompensation für gesellschaftliche Nutzen.