Élie Barnavi auf dem cover von Éléments, Magazin der Neuen Rechten
Das Magazin Éléments, Sprachrohr der Neuen Rechten, hat Élie Barnavi, einen linken Historiker, der Israel kritisiert, für sein Cover gewählt. Diese überraschende Wahl hebt einen unerwarteten Dialog zwischen gegensätzlichen ideologischen Strömungen hervor. Der Artikel beleuchtet die Motive hinter dieser Veröffentlichung.
Élie Barnavi, ein französisch-israelischer Historiker, bekannt für seine linken Positionen und scharfe Kritik an der israelischen Politik, ziert das Cover der Herbst-Ausgabe von Éléments, der monatlichen Zeitschrift, die mit der Neuen Rechten verbunden ist. Wie Le Monde am 1. Oktober 2025 berichtet, deckt diese Information eine ungewöhnliche Zusammenarbeit zwischen einem progressiven Intellektuellen und einem traditionell rechts verankerten Medium auf.
Gegründet 1973 von Alain de Benoist, ist Éléments eine Flaggschiff-Publikation der Neuen Rechten, die eine kulturelle und identitätsbasierte Kritik an der Moderne propagiert. Barnavi, ehemaliger israelischer Botschafter in Frankreich und Autor zahlreicher Werke zur jüdischen Geschichte und zum Nahen Osten, gewährt in der Ausgabe ein langes Interview. „Ich habe nicht gezögert, die Einladung anzunehmen, weil intellektuelle Debatten parteiübergreifend sein müssen“, sagt er im Interview.
Der Artikel von Le Monde bemerkt, dass dieses Cover darauf abzielt, die Autorenschaft von Éléments zu erweitern und Legitimität bei einem diverseren Publikum zu suchen. Barnavi diskutiert Themen wie europäische Identität, Multikulturalismus und Spannungen im Nahen Osten, ohne seine Überzeugungen zu widerrufen. „Die Rechte ist nicht mein natürlicher Feind; der Obscurantismus ist es“, fügt er hinzu.
Diese Initiative hat gemischte Reaktionen hervorgerufen. Linke Beobachter sehen darin einen Versuch der Kooptation, während Vertreter der Neuen Rechten sie als Bereicherung des Debattes loben. Es gibt keine Widersprüche in den verfügbaren Quellen, was die Authentizität des Ereignisses bestätigt. Das Ereignis spielt sich inmitten der polarisierten Medienlandschaft Frankreichs ab, wo interdisziplinäre Austausche selten sind.