Die Verteidigungsminister der Nato-Staaten beraten am Mittwoch über Maßnahmen zur Stärkung der Abschreckung nach jüngsten Luftraumverletzungen durch russische Kampfjets und Drohnen. Im Fokus steht der neue Bündniseinsatz an der Ostflanke und die Rolle der EU bei der Drohnenabwehr. Parallel werden Militärhilfen für die Ukraine koordiniert.
Unter dem Eindruck von Luftraumverletzungen durch russische Kampfjets und Kamikaze-Drohnen tagt am Mittwoch (9.00 Uhr) im Nato-Hauptquartier in Brüssel die Konferenz der Verteidigungsminister. Sie debattieren, ob der kürzlich gestartete Bündniseinsatz zur Luftraumsicherung an der Ostflanke ausreicht, um weitere Provokationen Moskaus zu verhindern. Einige Mitgliedstaaten fordern eine stärkere Präsenz im östlichen Bündnisgebiet, um Russland vom Konzentrations auf den Ukraine-Krieg abzuhalten.
Zudem geht es um die EU-Rolle beim Aufbau eines Drohnenabwehrsystems an der Ostflanke, insbesondere die Finanzierung. Am Abend folgen EU-interne Gespräche der Verteidigungsminister; 23 der 32 Nato-Staaten sind EU-Mitglieder.
Am Nachmittag leiten Bundesverteidigungsminister Boris Pistorius und sein britischer Amtskollege John Healey ein Treffen der Ukraine-Kontaktgruppe. Der ukrainische Verteidigungsminister Rustem Umjerow wird über die Frontlage berichten und dringende Bedarfe nennen. US-Verteidigungsminister Pete Hegseth soll für mehr Mittel in der Purl-Initiative werben, die US-Waffen über europäische Verbündete an die Ukraine leitet – Purl steht für «Prioritised Ukraine Requirements List».
Der Einsatz «Eastern Sentry» läuft seit September nach Drohnen-Eindringungen in Polen. Deutschland stellt vier Eurofighter für Schutzflüge bei; beteiligt sind Frankreich, Großbritannien, Tschechien und Dänemark. Später verletzten drei russische MiG-31-Jets den estnischen Luftraum.