Rostocker polizeiruf tu es! thematisiert internet-manipulation von jugendlichen

Der neue Rostocker 'Polizeiruf' 'Tu es!' zeigt, wie ein Unbekannter Jugendliche online zu Mord und Suizid anstiftet. Der Film verbindet spannende Krimi-Elemente mit einer kritischen Betrachtung gesellschaftlicher Probleme. Er endet mit unerwarteten Wendungen und offenen Fragen.

Der Film 'Tu es!' des NDR, inszeniert von Max Gleschinski in seinem Regie-Debüt, beginnt mit Frank Sinatras 'It was a very good year' von 1965, das dreieinhalb Minuten lang läuft und eine bittersüße Stimmung erzeugt. In einer nächtlichen Sequenz im Regen werden die Protagonisten vorgestellt: Melly Böwe (Lina Beckmann) im Auto mit ihrer Tochter, Frau König (Anneke Kim Sarnau) im Bürger-Treff mit ihrem Vater (Wolfgang Michael), Chief Röder (Uwe Preuss) im Büro und Averell Pöschi (Andreas Guenther) mit einer Sexarbeiterin. Everybody's Volker (Josef Heynert) fährt nachts und erhält einen Anruf für eine Vermisstensuche.

Der Einsatz endet tragisch: Die Jugendliche Lara (Samara Fry) schießt auf Volker, der im Krankenhaus landet, und tötet sich selbst. Vier Wochen später erschießt Leon (Karl Seibt) eine unbekannte Frau in der Straßenbahn und begeht Suizid. Verdächtig ist der Lehrer Felix Lange (Sebastian Jakob Doppelbauer), der Lara und Leon aus einem Internetforum kannte und unter dem Alias 'Wintersonne' manipuliert haben soll. Lange, ein Idealist mit einer dementen Mutter im Pflegeheim, predigt Zusammenhalt, doch er droht der Pflegekraft, das Heim anzuzünden.

Im Hintergrund lauert eine Intrige mit einem Staatsanwalt (Thorsten Merten), der sich in die Ermittlungen einmischt und mit Mellys Vergangenheitsvergewaltigung verbunden ist. Der Film, geschrieben von Florian Oeller und musikalisch untermalt von Bert Wrede, verwebt die Handlung ellipsenförmig. Im Finale versucht Lange mit einer Sprengstoffweste die Schule zu zerstören, wird aber von Melly und Frau König mit einem Feuerlöscher gestoppt. Im Epilog hält er einen 'Scheiß auf alles'-Monolog, der den Druck des Alltags thematisiert. Am Ende erschießt ihn Sandro Färber (Jan-Peter Kampwirth), der Witwer der Getöteten, aus Rache und Überheblichkeit.

'Tu es!' hebt Klassenunterschiede hervor, etwa in der Konfrontation mit einer arroganten Schülermutter, und kritisiert Diskurse um Steuern und Rundfunkgebühren. Die Identität hinter 'Wintersonne' bleibt rätselhaft, was auf Fortsetzungen hindeutet.

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