Der Freistaat Bayern rechnet für 2026 mit einem leichten Steuerplus von rund 1,5 Milliarden Euro im Vergleich zur Mai-Prognose 2025. Finanzminister Albert Füracker warnt jedoch vor Euphorie und mahnt zu strikter Ausgabendisziplin. Die Prognose basiert auf der regionalisierten Oktober-Steuerschätzung des Bundes.
Bayerns Finanzminister Albert Füracker (CSU) teilte der Deutschen Presse-Agentur mit, dass der Freistaat für 2026 mit höheren Steuereinnahmen als zuvor prognostiziert rechnen kann. «Bayern kann in 2026 mit einem leichten Steuerplus von rund 1,5 Milliarden Euro im Vergleich zur besonders schlechten Mai-Schätzung 2025 rechnen», sagte er zur regionalisierten Oktober-Steuerschätzung.
Trotz der positiven Entwicklung warnte Füracker vor übermäßigen Erwartungen: «Die Ergebnisse der aktuellen Steuerschätzung sind auch für Bayern kein Anlass zur Euphorie.» Nach Jahren wirtschaftlicher Stagnation deuten die Prognosen für die kommenden Jahre einen geringen Anstieg der Steuereinnahmen an. «Allerdings müsste das für 2026 prognostizierte Wirtschaftswachstum von 1,3 Prozent erst einmal tatsächlich eintreten. Darüber hinaus sind wir noch weit weg von unserer einstigen wirtschaftlichen Stärke.»
Die detaillierten Ergebnisse der Steuerschätzung wird Füracker am Freitag in Nürnberg auf einer Pressekonferenz vorstellen. Diese Prognose dient als Grundlage für den Haushalt. «Für die Aufstellung des Doppelhaushalts 2026/27 gilt ganz klar: Weiterhin keinerlei finanzieller Spielraum für große neue Ausgaben, strikte Ausgabendisziplin und Konsolidierung, wo immer möglich.»
Die Schätzungen des bundesweiten Arbeitskreises «Steuerschätzungen» sind mit Unsicherheiten behaftet, insbesondere angesichts der instabilen wirtschaftlichen Lage in Bayern und Deutschland.