Französische Buchhandlungen Ziel ideologischer Gewalt
Ein Kollektiv von Buchfachleuten verurteilt in einer Tribüne der Le Monde die zunehmenden Angriffe auf Buchhandlungen, von Cybermobbing bis zu physischen Schäden. Diese Übergriffe, angetrieben durch verkaufte oder diskutierte Bücher, zielen darauf ab, Zensur durch Angst zu erzwingen. Die Autoren betonen die Notwendigkeit, die Pluralität der Ideen in diesen Wissensräumen zu bewahren.
In einer Tribüne, die am 7. Oktober 2025 in Le Monde veröffentlicht wurde, warnt ein Kollektiv von Fachleuten aus dem Buchhandel und dem Verlagswesen vor der Normalisierung von Gewalt, die sich gegen Buchhandlungen richtet. Diese Einrichtungen werden zu 'den Rezeptakeln aller ideologischen Übergriffe', wie der Titel des Artikels es nennt, obwohl sie 'Zufluchtsorte für Wissen und Schöpfung' bleiben sollten.
Zu den gemeldeten Vorfällen gehören zerbrochene oder mit Säure beschriftete Fenster in Paris, Lille, Rennes, Périgueux, Nantes, Lyon, Rosny-sous-Bois und Marseille. Buchhändler wurden in Paris, Nizza, Vincennes und Ardèche beleidigt oder bedroht. Zudem wurden Debatten oder Autorentreffen in Bordeaux, Straßburg und Brüssel gestört.
Diese Angriffe stammen von Gruppen oder Individuen, die extremistische Ideologien für sich reklamieren, und werden durch den bloßen Verkauf oder die Diskussion bestimmter Bücher ausgelöst. 'Solche Aggressionen können uns nicht gleichgültig lassen, und wir müssen ihre Normalisierung ablehnen', schreibt das Kollektiv. Sie zielen darauf ab, Angst und Selbstezensur zu schüren und bedrohen die Rolle der Buchhandlungen bei der Präsentation gesellschaftlicher Debatten.
Der Text betont, dass die Pluralität der Ideen 'unverzichtbar für Reflexion, Debatten und das notwendige Verständnis einer komplexen Welt' ist. Die angeklagten Werke unterliegen keinem gerichtlichen Verfahren und fallen unter die Meinungs- und Pressefreiheit. 'Jeder ist frei, sie zu lesen oder zu ignorieren, aber auf keinen Fall, sie durch Drohungen unsichtbar zu machen', erklären die Unterzeichner. Die Freiheit der Buchhändler, Bücher auszuwählen, spiegelt die Freiheiten des Denkens, der Meinungsäußerung, der Veröffentlichung und des Lesens wider.