Der Premierminister Sébastien Lecornu bezeichnete das Verfassungsentwurfsgesetz zu Neukaledonien als Notfall, das am 14. Oktober vom Ministerrat angenommen wurde. Der Text zielt darauf ab, einen neuen kaledonischen Staat zu schaffen und plant eine Konsultation mit der Bevölkerung vor April 2026. Der beschleunigte Zeitplan berücksichtigt eine Frist, die von französischen Verfassungsbehörden gesetzt wurde.
Während seiner allgemeinen Politieerklärung vor der Nationalversammlung am 14. Oktober wiederholte Premierminister Sébastien Lecornu, dass das Verfassungsentwurfsgesetz 'zur Errichtung und Organisation des Staates Neukaledonien' ein 'Notfall' sei. Am selben Tag vom Ministerrat angenommen, soll dieser dreiteilige Text die institutionellen Spannungen im Territorium angehen.
Der Zeitplan wurde mit der Unterzeichnung des Bougival-Abkommens am 12. Juli festgelegt, aber zwei Monate gingen aufgrund nationaler Regierungskrisen verloren. Lecornu kündigte an, dass die Regierung die Annahme des Textes vor Jahresende vorschlagen werde, für eine Konsultation mit den Neukaledoniern im Frühling 2026. Diese Dringlichkeit ergibt sich aus einer verbindlichen Frist: Die Provinzialwahlen müssen spätestens am 28. Juni 2026 stattfinden, dreimal verschoben seit dem Aufstand im Mai 2024, wie der Staatsrat und der Verfassungsrat erinnerten.
Artikel 1 des Entwurfs sieht die Genehmigung des Abkommens durch 'die betroffenen Bevölkerungsgruppen' Neukaledoniens vor April 2026 vor. Diese Konsultation wird den gleichen Wählerkörper wie das Unabhängigkeitsreferendum 2021 verwenden. Artikel 2 fügt 'den Staat Neukaledonien' in die französische Verfassung ein, mit organisatorischen Details in einem zukünftigen organischen Gesetz, das aus Diskussionen zwischen Unabhängigkeitsbefürwortern und Gegnern resultiert. Schließlich besagt Artikel 3, dass das Verfassungsgesetz erst nach dieser Volksabstimmung in Kraft tritt.