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Bomber aus dem Zweiten Weltkrieg vergiften die Ostsee

29. September 2025
Von KI berichtet

Unexplodierte Bomben, die nach dem Zweiten Weltkrieg in die Ostsee versenkt wurden, sickern Giftstoffe aus und stellen eine wachsende Bedrohung für die Umwelt dar. Wissenschaftler warnen vor einem Wettlauf mit der Zeit, um die Kontamination zu bekämpfen, bevor sie sich verschlimmert.

Nach dem Zweiten Weltkrieg versenkten die siegreichen Mächte große Mengen an Munition und chemischen Waffen in der Ostsee. Experten schätzen bis zu 40.000 Tonnen Material, einschließlich Bomben, die mit giftigen Substanzen wie Arsen und Senfgas gefüllt sind. Diese Wracks liegen seit Jahrzehnten auf dem Meeresboden, und Korrosion führt nun dazu, dass sie gefährliche Stoffe austreten.

Ein kürzlicher Bericht schwedischer und deutscher Behörden hebt die Gefahr hervor. «Es ist eine tickende Bombe unter der Oberfläche,» sagt die Meeresbiologin Anna Svensson von der Universität Stockholm. Die Lecks beeinträchtigen Fischbestände und marine Ökosysteme und könnten über Strömungen die Küsten erreichen. In Gebieten um Bornholm wurden erhöhte Schwermetallwerte in Sedimenten beobachtet.

Schweden, Deutschland und Dänemark arbeiten an einer internationalen Initiative, um die Stellen zu kartieren und möglicherweise zu remediieren. Die Versenkungen fanden hauptsächlich zwischen 1945 und 1952 statt, als die Alliierten überschüssige Munition schnell entsorgen wollten. Trotz Konventionen gegen das Versenken im Meer wurden die Regeln damals ignoriert. Heute werden Tausende Tonnen Chemikalien als verbleibend geschätzt, was langfristige Schäden für die empfindliche Umwelt der Ostsee birgt.

Die Herausforderungen sind erheblich: Das Tiefseegebiet erschwert und verteuert den Zugang zu den Wracks, und der Umgang mit chemischen Substanzen erfordert spezialisierte Ausrüstung. Experten betonen, dass sofortiges Handeln notwendig ist, um eine ökologische Katastrophe zu verhindern. «Wir können nicht länger warten; die Vergiftung breitet sich bereits aus,» warnt Svensson. Das Projekt wird teilweise von der EU finanziert, doch Experten fordern mehr Ressourcen von den betroffenen Ländern.

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