In einer Tribüne, veröffentlicht in Le Monde, argumentiert die Juristin Camille Fernandes, dass akademische Freiheit ein Gemeingut ist, das für Demokratie und Gesellschaft essenziell ist. Sie diskutiert die Vor- und Nachteile der Verankerung dieses Prinzips in der Verfassung und beruft sich auf einen kürzlichen Bericht von Stéphanie Balme. Dieses Konzept erstreckt sich über die Universitätsmauern hinaus und durchdringt die öffentliche Debatte.
Camille Fernandes, Dozentin für öffentliches Recht, veröffentlicht am 26. Oktober 2025 eine Tribüne in Le Monde mit dem Titel 'Akademische Freiheit ist ein Gemeingut im Dienst der Demokratie und der Gesellschaft als Ganzes'. Sie reagiert auf einen kürzlich veröffentlichten Bericht von Stéphanie Balme, Forscherin und Direktorin des Centre de recherches internationales, der die Notwendigkeit hervorhebt, 'in der Gesellschaft das Entstehen einer geteilten, lebendigen und anspruchsvollen Kultur der akademischen Freiheit zu fördern'.
Dieser Vorschlag ist einer von zehn aus 65, die von France universités ausgewählt wurden, die ihren Wunsch ausdrücken, 'eine Kultur der akademischen Freiheit in der Gesellschaft zu fördern'. Fernandes betont, dass akademische Freiheit weder ein Privileg noch eine korporative Angelegenheit ist, sondern ein Gemeingut, das für wissenschaftlichen Fortschritt und qualitativ hochwertige Hochschulbildung essenziell ist. Damit Frankreich seinen Status als wissenschaftliche Großmacht behält, muss es ihre Verteidigung priorisieren, da dieses Prinzip grundlegend für die Erhaltung der Rechte und Freiheiten der Bürger ist.
Die Juristin klärt, dass diese Freiheit nicht auf Universitäten beschränkt ist, sondern 'überall ausstrahlt, wo öffentliche Debatten stattfinden: in der Printpresse, in Fernsehsendungen oder sogar in sozialen Netzwerken'. Sie ermöglicht es Akademikern, sich außerhalb institutioneller Mauern frei in ihren Fachgebieten mit akademischer Strenge zu äußern und hilft Bürgern, Meinungen fern von Fake News zu bilden.
Unter der Überschrift 'Die zwei Seiten derselben Medaille' argumentiert Fernandes, dass die Verteidigung dieser Freiheit das Erklären ihrer Gründe und Zwecke beinhaltet, um eine geteilte Kultur aufzubauen. Eine Popularisierung vor jeder verfassungsrechtlichen Verankerung könnte illiberale Regierungen eindämmen. Obwohl wünschenswert, wenn richtig formuliert, wäre eine Aufnahme in die Verfassung keine Wunderkur.