Mehrere Unsicherheiten umgeben den potenziellen Jas-Gripen-Deal mit der Ukraine. Der Verteidigungsexperte Martin Lundmark hebt Finanzierung, Produktionskapazität und US-Veto-Rechte als große Fragezeichen hervor. Trotz eines unterzeichneten Absichtserklärungs ist noch nichts bindend.
Die Ukraine hat den Wunsch geäußert, mindestens 100 Jas-Gripen-Flugzeuge von Schweden zu kaufen, aber der Experte Martin Lundmark, Dozent für Verteidigungssysteme an der Schwedischen Verteidigungsuniversität, warnt, dass der Deal nicht sicher ist. «Es handelt sich um einen enorm großen Deal. Ein Export dieser Größe wurde noch nie aus Schweden durchgeführt, in keiner Branche,» sagt er.
Eine Absichtserklärung wurde zwischen Schweden und der Ukraine unterzeichnet, aber sie ist weder rechtlich noch wirtschaftlich bindend. Sie spezifiziert weder die Anzahl der Flugzeuge noch Lieferzeiten. Eine zentrale Unsicherheit ist die Finanzierung: «Die Ukraine ist natürlich bankrott, und das Ergebnis des Krieges könnte dies auch unmöglich machen, wenn es zugunsten Russlands ausgeht,» stellt Lundmark fest. Die schwedische Regierung hofft, dass die Ukraine über gefrorene russische Vermögenswerte in Europa verfügen kann, im Wert von 1.500 Milliarden schwedischen Kronen. Der Gripen-Deal würde einen kleineren Teil davon ausmachen, aber der Zugang zu den Mitteln ist unsicher, insbesondere da Belgien, das einige davon hält, zögert.
Der Ministerpräsident hat erwähnt, dass die ersten Flugzeuge frühestens in drei Jahren geliefert werden könnten, aber die Produktionskapazität von Saab ist begrenzt. Die bestehende Kapazität in Schweden und Brasilien ist bereits für diese Länder reserviert, die zustimmen müssen, die Ukraine zu priorisieren. Zudem hat die USA ein Veto-Recht aufgrund amerikanischer Komponenten im Gripen, einschließlich des Motors. «Sie haben dort ein Veto-Recht und die Fähigkeit, nein zu sagen, und mit Trumps unvorhersehbarem Entscheidungsprozess und plötzlichen Änderungen kann sich das schnell ändern,» warnt Lundmark.
Insgesamt bewertet der Experte, dass der Deal nicht sicher ist: «Es ist überhaupt nicht sicher. Allerdings möchte ich nicht pessimistisch sein. Die Regierungsämter und Saab haben das natürlich durchdacht. Aber drei Jahre klingen für mich unwahrscheinlich.» Er merkt an, dass es unbekannte Abkommen oder Investitionspläne geben könnte, die die Umsetzung erleichtern.