Investoren zweifeln an angekündigter Defizit-Reduktion
Trotz der Ankündigungen der französischen Regierung zur Reduzierung des Haushaltsdefizits bleiben Investoren skeptisch, wie die Reaktion der Anleihemärkte zeigt. Dieses Misstrauen hält inmitten der angespannten FiskalSituation Frankreichs an.
Am 3. Oktober 2025 berichtet Le Monde, dass Investoren wenig Vertrauen in die vom französischen Staat angekündigte Reduzierung des öffentlichen Defizits haben. Laut dem Artikel blieb die Rendite von 10-jährigen Staatsanleihen hoch, bei etwa 3,2 %, was auf ein mangelndes Vertrauen in die vorgeschlagenen Maßnahmen hinweist.
Die Regierung versprach, das Defizit von 5,5 % des BIP im Jahr 2024 auf 4,7 % im Jahr 2025 zu senken, durch Haushaltsersparnisse und ein erwartetes Wirtschaftswachstum von 1,5 %. Allerdings sehen in dem Artikel zitierte Ökonomen wie Agnès Bénassy-Quéré diese Prognosen als übermäßig optimistisch an: «Der Handlungsspielraum ist begrenzt, ohne tiefgreifende Strukturreformen.»
Im Hintergrund steht ein erhöhter Druck von der Europäischen Union, die im Juni 2024 ein Verfahren wegen übermäßigen Defizits gegen Frankreich eingeleitet hat. Die Anleihemärkte spiegeln diese Unsicherheit wider, mit einer Rendite-Spanne zu deutschen Anleihen von 80 Basispunkten.
Der Artikel bemerkt, dass Investoren vorsichtig sind und eine Rezession oder steigende Zinsen befürchten. Ein französischer Finanzbeamter erklärte: «Wir sind an einen glaubwürdigen Plan gebunden, aber Vertrauen wird mit der Zeit wieder aufgebaut.» Trotzdem deuten Reaktionen von Staatsfonds und Rating-Agenturen, wie Moody's, die ihre Aa2-Bewertung mit negativer Aussicht beibehält, auf anhaltenden Skeptizismus hin.
Diese Situation unterstreicht die fiskalischen Herausforderungen Frankreichs nach der Pandemie und der Inflation, bei denen Sozialausgaben und grüne Investitionen die öffentlichen Finanzen stark belasten.