Nach der Parteiführerdebatte am Sonntag bei SVT äußern Leser der Dagens Nyheter Frustration über das Debattenklima und politische Positionen. Mehrere Leserbriefe kritisieren Unterbrechungen, Forderungen nach Mikrofonabschaltung und Vorschläge für Kleidungsverbote.
Die Parteiführerdebatte am Sonntag bei SVT hat starke Reaktionen bei Lesern der Dagens Nyheter ausgelöst. Die Debatte, die am 12. Oktober 2025 ausgestrahlt wurde, konzentrierte sich auf Regierungsbildung, Migration und Kriminalität, doch viele Zuschauer fanden sie hitzig und unorganisiert.
Yvonne Westrin aus unbekanntem Ort kritisiert den Vorschlag der Moderaten, das Mikrofon der Vänsterpartiet-Anführerin Nooshi Dadgostar abzuschalten, wenn sie nicht das Wort hat. Sie bezeichnet es als „verfeinertes und undemokratisches Übergriff“ und bemerkt, dass die Moderatoren Sprecher oft unterbrechen, gerade wenn sie zum Kern ihrer Punkte kommen. „Die wichtigsten Teile hängen in der Luft“, schreibt sie.
Leif Ekman aus Borlänge sieht Anzeichen dafür, dass die Tidö-Zusammenarbeit an den Nähten reißt, mit einer stolpernden Opposition und den Liberalen in einer „Spagatübung“. Er schlägt einen gemeinsamen M-S-Block für mehr Stabilitet vor und verweist auf eine Studie der Universität Linköping, die bessere Zusammenarbeit in Gemeinden zeigt, in denen Moderate und Sozialdemokraten zusammen regieren.
Reiny Lindqvist aus Örebro fordert Politiker auf, aufzuhören, einander zu unterbrechen, und Spekulationen über Regierungskonstellationen vor den Wahlen in elf Monaten zu vermeiden. Sie betont, dass das Wahlergebnis die Zusammensetzung bestimmen sollte und die Debatte sich auf die Politik der aktuellen Regierung und die Lösungen jeder Partei konzentrieren sollte.
Die Debatte umfasste auch die Forderung von Ebba Busch (KD) nach einem Verbot von Burkas und Niqabs in öffentlichen Räumen, die als Ausdrucksformen der Unterdrückung von Frauen beschrieben wurden. Kristin Rydberg aus Trosa begrüßt den Vorschlag, schlägt jedoch ein allgemeines Vermummungsverbot vor, wie es in Dänemark seit 2018 gilt, das angesichts hoher Kriminalitätsraten relevant ist. Andere Leser wie Juan Fonseca, ehemaliger S-Abgeordneter, sehen es als Teil der fremdenfeindlichen Rhetorik im Wahlkampf, während Mariana Eriksson es mit der Debatte über Sozialleistungen in Verbindung bringt und darauf hinweist, dass ledige Männer die abhängigsten von Leistungen sind.
Die Leserbriefe spiegeln breite Bedenken hinsichtlich der Qualität der Debatte und der politischen Polarisierung vor der nächsten Parlamentswahl wider.