Am Sonntag, den 19. Oktober 2025, stahlen vier Diebe acht unbezahlbare Juwelen aus der Galerie d'Apollon im Louvre in nur acht Minuten, indem sie einen Kirschpicker verwendeten, um ein Fenster zu brechen. Das Museum schloss am nächsten Tag seine Türen, was die Debatten über die Sicherheit französischer Kultur institutionen wieder entfachte. Die Behörden leiten eine administrative Untersuchung ein und verstärken die Schutzmaßnahmen für das Erbe.
Der Diebstahl ereignete sich um 9:30 Uhr, als das Museum erst eine halbe Stunde geöffnet hatte. Vier maskierte Männer in Sicherheitswesten trafen über den Quai François-Mitterrand entlang der Seine ein. Zwei befanden sich in einem Kirschpicker-Lkw, die anderen auf T-Max-Rollern. Sie setzten den Korb ein, schnitten ein Fenster im ersten Stock mit einer Winkelschleifer auf und drangen in die Galerie d'Apollon ein. In etwa drei Minuten und dreißig Sekunden zertrümmerten sie zwei Vitrinen mit Schmuckstücken des 19. Jahrhunderts, darunter das Diadem der Kaiserin Eugénie mit 1.354 Diamanten und 56 Smaragden, das der Staat 1988 erworben hatte, sowie zwei Ketten. Eine Alarmsirene ertönte um 9:37 Uhr, und die Diebe flohen um 9:38 Uhr auf ihren Zweirädern, wobei sie Handschuhe, ein Funkgerät und die beschädigte Krone zurückließen.
Das Kulturministerium bezeichnete die acht Stücke als von 'unermesslichem patrimonialem Wert'. Sie waren nicht gegen Diebstahl versichert, wobei der Staat als eigener Versicherer für nationale Sammlungen an ihrem üblichen Ort fungiert. Experten gehen davon aus, dass die Beute zerlegt werden wird: Die Steine im Ausland neu geschliffen für Anonymität, die Fassungen geschmolzen und auf dem Schwarzmarkt verkauft, was die Nachverfolgung fast unmöglich macht.
Laurence Des Cars, Präsidentin des Louvre seit 2021, wird am Mittwoch, den 22. Oktober, vom Kulturausschuss des Senats vernommen. Rachida Dati, Kulturministerin, kündigte eine administrative Untersuchung an, um die Ereignisse Minute für Minute zu rekonstruieren, und kritisierte 'vierzig Jahre der Vernachlässigung' in der Sicherheit. Innenminister Laurent Nuñez forderte die Präfekten auf, ein umfassendes Inventar vulnerabler Kulturgüter durchzuführen und den Museumschutz zu verstärken. Justizminister Gérald Darmanin gab zu: 'Wir sind gescheitert', und hob das negative Image für Frankreich hervor. Der Cour des Comptes warnt vor einem 'erheblichen Verzug' bei den Modernisierungen, wobei ein Drittel der Räume ohne Überwachung ist.
Das Museum blieb am Montag, den 20. Oktober, geschlossen und enttäuschte Touristen wie Sandy und Alícia aus Mexiko, die Karten gebucht hatten. Alexandre Portier schlägt eine parlamentarische Untersuchungskommission zur Schutz des Erbes vor und verweist auch auf das Feuer von Notre-Dame. Louis de Bourbon, Nachfahre Ludwigs XIV., bezeichnet das Ereignis als 'moralische Krise' und 'unheilvolles Zeichen' für das französische Gedächtnis.
