Die Zahl der Schüler in Schwedens angepassten Schulformen steigt rapide, aber nur 15 Prozent der Lehrer sind qualifiziert. Sonderschullehrer, Forscher und Interessengruppen schlagen Alarm wegen schwerwiegender Mängel im Unterricht. Für die 11-jährige Sarah mit einer geistigen Behinderung fühlt sich die Schule eher wie ein Lager als Bildung an.
In Schwedens angepassten Schulformen, die für Schüler mit Behinderungen gedacht sind, wächst die Zahl der Schüler lawinenartig. Doch die Situation ist alarmierend: Nur 15 Prozent der Lehrer sind qualifiziert, was bedeutet, dass 85 Prozent keine formale Kompetenz für die Rolle haben. Sonderschullehrer, Forscher und Interessenorganisationen warnen nun vor weit verbreiteten Mängeln im Unterricht, geprägt von ständigen Lehrerkarussell, unstrukturiertem Unterricht und niedrigen Erwartungen.
Ein sprechendes Beispiel ist die 11-jährige Sarah, die eine geistige Behinderung hat. Für sie fühlt sich die angepasste Grundschule wie ein Lager an statt wie ein Ort zum Lernen. Ihre Mutter Mira drückt Verzweiflung aus: «Was soll ich ihr sagen, wenn sie erwachsen ist und fragt, warum sie nichts kann?»
Jeanette Persson, Mitglied der Arbeitsgruppe für Schule und Bildung des nationalen Verbands FUB, unterstreicht das Problem: «Es ist bemerkenswert, dass die Kinder mit dem größten Bedarf an pädagogischer Unterstützung den niedrigsten Anteil qualifizierter Lehrer haben.» Diese Stimmen beleuchten eine systemische Krise in den verletzlichsten Teilen des schwedischen Schulsystems, wo die Bedürfnisse der Schüler trotz steigender Platzierungen nicht erfüllt werden.