Gutachten kritisiert sanierungskonzept von db cargo

Ein Gutachten des Beratungsunternehmens Oliver Wyman hält das Sanierungskonzept der DB Cargo für unzureichend. Die Pläne zur Rentabilität der Gütersparte der Deutschen Bahn seien zu optimistisch und nicht ausreichend konkret. Die Gewerkschaft fordert die Abberufung der Cargo-Chefin Sigrid Nikutta.

Das Sanierungskonzept für DB Cargo, die Güterverkehrstochter der Deutschen Bahn, stößt auf scharfe Kritik. Laut einem Gutachten des Beratungsunternehmens Oliver Wyman, das die Bahn selbst in Auftrag gab, ist das Konzept 'objektiv ungeeignet, die Krisenursachen zu beseitigen und eine Wettbewerbsfähigkeit herzustellen'. Es sichere keine 'nachhaltige Profitabilität' und sei nicht mit 'ausreichend konkreten Maßnahmen' unterlegt.

DB Cargo muss ab 2026 schwarze Zahlen schreiben, da die EU-Kommission im Rahmen eines Beihilfeverfahrens verboten hat, dass die Deutsche Bahn die Verluste der Tochter ausgleicht. Cargo-Chefin Sigrid Nikutta hat daher strenge Sparmaßnahmen angeordnet, darunter Personalabbau und den Verkauf von Fahrzeugen. Nach Berichten der Frankfurter Allgemeine Zeitung soll die Belegschaft in den nächsten Jahren von 19.000 auf 10.000 Beschäftigte schrumpfen, und zahlreiche Werkstätten sollen geschlossen werden.

Das Gutachten bezeichnet einige Annahmen der Pläne als 'sehr optimistisch und im momentanen Markt- und Wettbewerbsumfeld wahrscheinlich nicht erreichbar', hält aber eine erfolgreiche Sanierung grundsätzlich für möglich. Die Deutsche Bahn hat sich bisher nicht zu der Analyse geäußert.

Die Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft (EVG) fordert die Abberufung von Nikutta. Ihre Bilanz sei 'verheerend – über 3,1 Milliarden Euro Minus seit ihrem Amtsantritt', schrieb stellvertretende EVG-Vorsitzende Cosima Ingenschay in einem Brief an Bahn-Vorstandschefin Evelyn Palla und Aufsichtsratsvorsitzenden Werner Gatzer. Was Nikutta als Transformation bezeichne, sei 'ein kopfloses Abwickeln'.

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